Eine neue Plattform, hurra! Zwei Wochen lang wird sich reingestürzt, ausprobiert und drüber geschrieben. Dann werden doch wieder nur Facebook und Twitter mehrmals täglich angesteuert, Google+ täglich. Jetzt also Pinterest. Und ich mach auch noch mit…

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Wolfgang hat dazu eine Blogparade gestartet, in erster Linie um rauszukriegen, ob Alex Nowak Recht damit hat, dass vor allem Infografiken ihre Runden quer durch die Pinterest-Boards drehen.  

Die Vorteile von Pinterest

hat Roskos bereits wunderbar herausgearbeitet:
  1. Der visuelle Aspekt
    Wir Menschen ticken stark visuell. Genau dieser Punkt wird bei Pinterest zu 100% angesprochen. Es geht um Bilder. Menschen schauen sich diese gern an.

  2. Nutzerfreundlichkeit
    Es gibt kaum eine Plattform, die von der Usability so super funktioniert wie Pinterest. Alles ist extrem übersichtlich und das Meiste selbsterklärend. Man findet sich bestens zurecht. Die Eingewöhnungszeit ist extrem kurz. Das führt dazu, dass man Pinterest gern nutzt und sich schnell wohl fühlt.

  3. Viralität
    Durch das clevere Produktdesign der Plattform wird an jeder erdenklichen Stelle das Teilen, Liken und Kommentieren von Inhalten gefördert. Zudem ist eine enge Verzahnung mit Twitter und Facebook gleich mit eingebaut. So verbreiten sich die Inhalte von Pinterest optimal und ziehen ständig neue Nutzer an.Außerdem ist das Projekt dadurch extrem lebendig. Was wiederum den Nutzern Spaß macht die Plattform intensiver zu nutzen.

Eigene Erfahrungen

Die Viralität im Sinne des „ist man einmal drauf, bleibt man lange“-Mottos ist absolut gegeben. Sobald ich selbst etwas „pinne“ oder über andere Wege auf der Plattform lande, klicke ich mich weiter durch, repinne, checke Links und andere Webseiten. Dass auf Facebook eine Weile nur noch Pinterest-Posts in meiner Timeline auftauchten empfand ich allerdings recht schnell als nervig. Aber das sind meist nur kleine Anfangsschwächen. Insofern überrascht es mich auch überhaupt nicht, dass Pinterest als Traffic-Treiber bereits Facebook Konkurrenz macht.
Aber: wann gehe ich wirklich auf die Seite und was pinne ich eigentlich?

Transmedia Storytelling und Pinterest

Eins meiner Boards beschäftigt sich mit „meinem“ Thema, und das ist Transmedia Storytelling. Bislang greife ich dafür überwiegend auf Infografiken zurück. Zum einen, weil sie das Thema visuell darstellen, und zum anderen, weil sie meist unter CC-Lizenz stehen. In ein paar Fällen habe ich es auch für eine Art Bookmarking-Funktion genutzt: Artikel oder Transmedia-Storytelling-Projekte, die ich gut finde, die man sich auf der Originalseite ansehen sollte. Leider sind bei den spannenden Artikeln oft keine Bilder dabei. Für eine richtige inhaltliche Auseinandersetzung ist Pinterest in meinen Augen daher nicht unbedingt geeignet. Stattdessen muss man selbst „künstlerisch“ denken, denn: Toll wird es erst dann werden, wenn das Board zum Platz eines eigenen Storytelling Projekts wird. Etwas ähnliches habe ich bereits einmal auf flickr bzw. Storify probiert. Leider hat flickr bereits den „Anti-Pin“ Button (oder wie sie es auch immer nennen) installiert, so dass ich diese flickr-Bildergeschichte nicht mehr pinnen kann. Auf Storify kann man das Ganze „Adele sucht Johan von Riepenbreuch“ aber immer noch als Bildergeschichte nachvollziehen. Aber vielleicht mache ich mir noch die Mühe, und lade die Bilder auch auf Pinterest hoch – immerhin habe ich da ganz eindeutig die Rechte. Und damit kommen wir zu einem richtigen Problem:

Pinterest und die Frage nach dem Urheberrecht

War ich bislang relativ sorglos mit dem Einbetten und Zitieren von Bildmaterial (gebe doch immer schön den Urheber an und verlinke – so dachte ich), habe ich mir eigentlich vorgenommen, vorsichtiger zu werden. Bei einigen meiner privateren Boards (Yummy, DIY, arts+crafts und Papierkunst) kann ich mich dann zwar meistens doch nicht zurückhalten, aber für die „Berlin 1900“, „The Good, The Bad, and The Dead“ sowie „Das wilde Dutzend„-Boards halte ich mich stark zurück. Ganz einfach, weil sie mit meinem Verlag „Das wilde Dutzend“ in Verbindung stehen, und ich nicht möchte, dass es hier Probleme gibt. Im Endeffekt bedeutet das: mehr Bildmaterial erstellen. Ein Autor, der das sehr geschickt macht und den ich auch so sehr inspirierend finde, ist Austin Kleon.

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Natürlich ist Austin Kleon mit seiner These, dass alle Künstler klauen genau das richtige Beispiel, um sich ein bisschen darüber aufzuregen, dass das (deutsche) Urheberrecht dringend aktualisiert werden müsste. Dass Kreativität nunmal auf Remixing basiert usw. Andererseits findet Kreativität auch immer Lücken. Insofern: mehr eigene interessante Inhalte erstellen, unter CC-Lizenz stellen, ein Geschäftsmodell drum rum erfinden und los gehts.  

UPDATE: Gerade bin ich noch über diesen Artikel „Using Pinterest for your Film“ gestolpert, der einige sehr interessante Beispiele bringt, wie Indie-Filmer Pinterest nutzen können.

UPDATE 2: Jetzt habe ich noch den entsprechenden Artikel „Pinterest für Buchhandlungen und Verlage“ gefunden. Allerdings raten die auch nur zu dem was alle ganz solide schon immer auch auf den anderen Plattformen machen.