Stephen J. Dubner interviewte Steven D. Levitt 2003 für das New York Times Magazine. Dieses Interview brachte das sehr spezielle Blog „Freakonomics. The Hidden Side of Everything“ hervor und daraus machten die beiden schließlich ein Buch, das ich gerade lese.
Wie Levitt es sieht, ist die Ökonomie eine Wissenschaft, die uns ausgezeichnete Werkzeuge zur Verfügung stellt, um Antworten zu finden, aber sie leidet unter einem ernsten Mangel an interessanten Fragen. Seine besondere Begabung besteht darin, solche Fragen zu stellen. Zum Beispiel: Wenn Drogenhändler so viel Geld verdienen, warum wohnen sie dann immer noch bei ihren Müttern? Was ist gefährlicher, ein Revolver oder ein Swimming-Pool? […] Sind Sumo-Ringer korrupt?
Viele Leute -wozu auch ein erheblicher seiner Fachkollegen gehören- würden Levitts Arbeit gar nicht den Wirtschaftswissenschaften zurechnen. Aber er hat lediglich die so genannte triste WIssenschaft auf ihr wichtigstes Ziel reduziert: zu erklären, wie die Leute bekommen, was sie wollen. […]
Er sichtet einen Datenberg, um eine Geschichte zu finden, die vor ihm niemand gefunden hat. Er tüftelt aus, wie man einen Effekt messen kann, den die Veteranen der Ökonomie für nicht messbar halten. Seine beständigen Interessen – obwohl er behauptet, sie selbst nie praktiziert zu haben – sind Betrug, Korruption und Kriminalität.“ (S. 12-13)
Steven D. Levitt und Stephen J. Dubner: Freakonomics. Überraschende Antworten auf alltägliche Lebensfragen. Aus dem Engl. v. Gisela Kretzschmar. München: Riemann, 3. akt. u erw. Aufl 2006.
Bild: Todd Huffmann „EFF riddle“ auf flickr CC BY 2.0